Verwirrung rund um den Heckenschnitt: Gesetze, Ausnahmen und Auswirkungen für Unternehmen

Das wichtigste auf einen Blick

Es wird draußen wärmer, die Tage werden länger, die ersten Knospen bahnen sich ihren Weg aus dem Boden, Sträuchern und Hecken. Die Vögel zwitschern fröhlich und der Frühling steht vor der Tür. Eine Zeit, in der Säugetiere, Insekten und Vögel ihr Brutgeschäft beginnen. Aber auch eine Zeit, in der Hobbygärtner,  Firmen und Kommunen ihre Grünflächen und Hecken in Form bringen möchten. Und das aus gutem Grund, denn ein regelmäßiger Schnitt sorgt nicht nur für eine gleichbleibende Form, sondern fördert auch das Wachstum eines dichten und grünen Zweigwerks. 

Gerade in Regionen mit vielen Grenzbebauungen bieten Hecken einen natürlichen Sichtschutz, dienen als Zaunersatz und verbessern zudem das optische Erscheinungsbild in Gärten. Mit Blick auf ein gesundes Wachstum empfehlen Experten, Hecken zwei Mal im Jahr auf Stock zu schneiden. Das bedeutet, dass der Heckenschnitt bis etwa 20cm über dem Boden erfolgt. Alle, denen dieser Schnitt Unbehagen bereitet, können beruhigt werden. Die Hecke wird später erneut austreiben.

Vielen ist jedoch nicht bewusst, dass der Heckenschnitt bundesweiten gesetzlichen Regelungen unterliegt. Oft sorgen diese Regeln für Verwirrung oder werden falsch interpretiert. In diesem Beitrag klären wir deshalb, wann und in welchem Maß ein Heckenschnitt erlaubt ist. Darüber hinaus beleuchten wir, wie Unternehmen wie auch die EQQO Service GmbH, die sich um die Pflege von Grünflächen und Flächen kümmert, in diese Regelungen eingebunden ist und ihren Beitrag leistet.

Heckenschnitt Verbot

Während der Zeit vom 1. März bis zum 30. September ist es laut § 39 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) vgl. https://www.gesetze-im-internet.de/bnatschg_2009/__39.html nicht erlaubt, Hecken, Bäume oder Büsche grundlegend abzuschneiden oder zu beseitigen. Ein Verstoß gegen dieses Gesetz gilt als Ordnungswidrigkeit und wird mit Geldbußen von bis zu 10.000 Euro bestraft. Das betrifft sowohl Privatpersonen als auch Firmen, die sich um die Grünflächenpflege kümmern. 

Ziel dieser Regelung ist es, die Nist – und Brutstätten von Vögeln nicht zu beschädigen oder gar zu zerstören, damit die Jungtiere von den Eltern in Ruhe aufgezogen werden können. Neben diesem Faktor ist ein Heckenschnitt während dieser Vegetationsphase nicht ratsam, da im  Frühjahr Pflanzen aktiv wachsen und ihre Blüten bilden. Werden Hecken zu dieser Zeit also geschnitten, wirkt sich dies meist negativ auf die allgemeine Nährstoffversorgung und die Blütenbildung aus.

Unternehmen wie EQQO, die sich um die Pflege von Grünflächen und Flächen kümmern, können aktiv dazu beitragen, dass diese Regelungen eingehalten und die natürlichen Lebensräume von Vögeln und anderen Tieren geschützt werden. Eine verantwortungsbewusste Planung und Umsetzung schützt nicht nur die Umwelt, sondern trägt gleichzeitig zur Schönheit und Funktionalität der Umwelt bei.

Heckenschnitt zur Pflege ist erlaubt 

Diese schonenden Pflegeschnitte sind erlaubt: 

  • Aus Sicherheitsgründen und zum eigenen Schutz der Pflanzen, dürfen faulende Äste entfernt werden

  • Entfernung von Ästen, welche mit Haupttrieben konkurrieren und der Hecke insgesamt somit Energie rauben 

  • Bäume, Sträucher  oder Hecken, die an angrenzende Wände wachsen oder asymmetrische Wuchsformen ausgebildet haben

Heckenschnitt wann? 

Die beste Zeit für einen Heckenschnitt ist die Zeit vor Beginn der Knospenbildung und der Einschränkung durch das Bundesnaturschutzgesetz zum Brutschutz. Die  Außentemperaturen sollten jedoch bereits Plusgrade erreicht haben, da auch durch Frost die Hecke an den frisch geschnittenen Stellen geschädigt werden kann. 

Zudem besteht die  Möglichkeit eines schonenden Heckenschnitts im Sommer (Ende Juli bis Ende August), da während dieser Zeit die Gefahr, dass sich Heckenbrüter zur Aufzucht der Jungen immer noch in den Hecken befinden, geringer ist. Ein schonender Pflegeschnitt im Sommer eignet sich rund um die Zeit des 24. Juni, dem Johannistag, da ab diesem Zeitpunkt bei einigen Heckenpflanzen wie Buche oder Ahorn ein zweiter Blattaustrieb beginnt. Wird die Hecke um diesen Zeitraum geschnitten, wachsen die Blätter nicht mehr stark nach, sodass Hecke oder Baum die gewünschte Form behalten. 

Dennoch gibt es auch Ausnahmen. Dazu zählen frühblühende Sträucher, wie: 

  • Roter Holunder
  • Flieder
  • Sanddorn 
  • Weißdorn 
  • Forsythie

Diese sollten nämlich erst nach der Blüte in Form gebracht werden. Dennoch gilt allgemein, dass Hecken stets vor dem Schneiden nach brütenden Vögeln und anderen tierischen Heckenbewohnern wie Hasen, Rehe oder Rebhühner abgesucht werden sollten. Sofern sich brütende Tiere in der Hecke befinden, muss der Heckenschnitt dann verschoben werden.

Hecke vor Heckenschnitt nach Tieren absuchen:

Hier einige Tipps, an die sich auch die Mitarbeitenden der EQQO Grün- und Flächenpflege halten:

  • Umgebung um die Hecke beobachten und Geräusche oder Bewegungen von tieren die sich in oder um die Hecke aufhalten wahrnehmen 

  • Zweige vorsichtig zur Seite bewegen und in den Zwischenräumen Ausschau nach Tieren halten

  • Langsam Vorgehen und zunächst laute Geräusche und schnelle Bewegungen vermeiden, um mögliche Heckenbewohner nicht zu verschrecken 

Regionale Bestimmungen zum Heckenschnitt

Laut dem Bundesnaturschutzgesetz ist es verboten „wild lebende Tiere mutwillig zu beunruhigen oder ohne vernünftigen Grund zu fangen, zu verletzen oder zu töten […]”. Es ist demnach verboten “ Lebensstätten wild lebender Tiere und Pflanzen ohne vernünftigen Grund zu beeinträchtigen oder zu zerstören” https://www.gesetze-im-internet.de/bnatschg_2009/__39.html

Neben diesem bundesweiten Gesetz dürfen die einzelnen Landesregierungen den festgelegten Schutzzeitraum sogar noch nach eigenem Ermessen erweitern. Es ist daher wichtig, sich bei Ihrer Kommune zu informieren, welche Regelungen für den Heckenschnitt in Ihrer Wohngegend  erlassen wurden. 

In einigen Fällen kann es auch notwendig sein, eine Genehmigung der örtlichen Umweltbehörde einzuholen, da insbesondere Hecken in geschützten Gebieten gefährdete Arten beherbergen. 

Diese Strafen drohen während der Verbotszeit eine Hecke zu schneiden

Die genauen Strafen für das Schneiden einer Hecke während der gesetzlich geschützten Zeiträume können je nach Land und den spezifischen Gesetzen variieren. In Deutschland können jedoch Verstöße gegen die gesetzlichen Regelungen zum Heckenschnitt während der Brut- und Setzzeit mit empfindlichen Geldbußen geahndet werden. 

Die Höhe des Bußgeldes erstreckt sich teils zwischen 10.000 und 50.000 Euro, die von den örtlichen Behörden verhängt werden. Die Höhe hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab: 

  • Schwere des Verstoßes 
  • Art der geschädigten Tiere 
  • Quadratmeterzahl der beschädigten Hecke 
  • Umstände des Falls (In einigen Fällen können die Strafen neben Geldstrafen auch rechtliche Schritte gegen den Täter umfassen)

Was für Ihr Bundesland gilt und mit welchen Strafen Sie rechnen müssen, erfahren Sie hier.

Heckenschnitt entsorgen 

Während geringe Mengen an Grünschnitt problemlos in der Biotonne oder auf dem eigenen Kompost entsorgt werden können, sind größere Mengen vor allem für Privatpersonen eine Herausforderung. Deshalb möchten wir Ihnen hier ein paar Tipps an die Hand geben:

  • Grünabfallcontainer: Viele Gemeinden und Städte bieten spezielle Grünabfallcontainer an, in die der Heckenschnitt geworfen werden kann. Diese Container werden regelmäßig geleert und anschließend fachgerecht entsorgt oder zu Kompost verarbeitet.

  • Recyclinghöfe: In einigen Regionen gibt es Grüngutannahmestellen, wo Heckenschnitt kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr abgegeben werden kann. Dort wird der Grünschnitt ebenfalls fachgerecht entsorgt oder weiterverarbeitet. 

  • Kompostierung zu Hause:  Bei eigenen Gärten als Hobbygärtner zu Hause, kann auch der Heckenschnitt selbst kompostiert werden. Dafür müssen die Äste der Hecke zerkleinert und mit anderen organischen Materialien wie Laub oder Küchenabfällen gemischt werden. Dieses Gemisch sollte anschließend regelmäßig gewendet werden, damit sich Feuchtigkeit bilden kann. So entsteht ein Kompost, der als Düngemittel im Garten verwendet werden kann. 

So wird es im großen Stil auch bei EQQO gemacht! Wir bieten mit der Circular Solution eine neue Perspektive, Nachhaltigkeit neu zu denken. Hier finden sie mehr zu EQQO und der Circular Solution: https://www.eqqo.eu/wir-sind-eqqo/nachhaltigkeit#c534

Indem auch Sie Ihren Heckenschnitt zu Hause kompostieren, tragen Sie aktiv zum Umweltschutz bei. Der Abfall wird dadurch reduziert und kann anschließend als Rohstoff wiederverwertet werden. Diese nachhaltige Praxis spart nicht nur Geld für teure Düngemittel, sondern zeigt auch Engagement für eine umweltfreundliche Lebensweise und die ZUkunft unseres Planeten.

Auswirkungen auf Unternehmen der Grünflächenpflege

Das Verbot des Heckenschnitts kann während der Brutzeit nicht nur für Privatpersonen, sondern auch für Unternehmen, die sich um Heckenschnitt und Landschaftspflege kümmern, erhebliche Auswirkungen haben. So ist es auch EQQO untersagt, massive Eingriffe beim Heckenschutz im genannten Zeitraum des Brutschutzes durchzuführen. 

Im Bereich der Grün- und Flächenpflege bietet EQQO Gras- und Grünflächenpflege sowie Wildkrautbeseitigung an. Die Einschränkungen im Heckenschnitt wirken sich unterschiedlich aus: 

Planung und Zeitmanagement der Grün- und Flächenpflege

Entsprechende Arbeitsleistungen wie der Heckenschnitt müssen an die Brutzeit angepasst werden. Es bedarf eines bestimmten Zeitmanagements, um Aufträge rechtzeitig abzuschließen. 

Einschränkung der Dienstleistungen

Das Verbot kann dazu führen, dass Unternehmen bestimmte Dienstleistungen wie den Heckenschnitt nur eingeschränkt anbieten können, was sich auf auf die Kundenzufriedenheit auswirkt. 

Fazit 

In der aufblühenden Jahreszeit sehnen sich Hobbygärtner, Unternehmen und Kommunen gleichermaßen danach, ihre Grünflächen und Hecken zu pflegen. Jedoch ist vielen nicht bewusst, dass der Heckenschnitt bundesweiten gesetzlichen Regeln unterliegt. Insbesondere das eingeschränkte Verbot während der Brutzeit, das vom 1. März bis zum 30. September gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz gilt, trägt dazu bei, Nist- und Brutstätten von Vögeln zu schützen. Gleichzeitig gelten weitere regionale und kommunale Bestimmungen, über die man sich informieren sollte. 

Trotz des Verbots sind schonende Pflegeschnitte erlaubt, um beispielsweise Sicherheit vor Astabbrüchen zu gewährleisten oder das Wachstum von Hecken zu fördern. Die beste Zeit für einen Heckenschnitt liegt jedoch sowieso vor der Knospenbildung und  außerhalb des Brutzeitfensters.

Wir bei EQQO wissen jedoch um die gesetzlichen Bestimmungen und halten uns daran! Nach Absprache können während des Brutschutzes dann in geringem Maße Heckenschnitte vorgenommen werden.